Der Unterschied zwischen Lektorat und Korrektorat

 

Das Lektorat beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit Aufbau, Ausdruck, Stil und Inhalt des Textes. Stimmt das verwendete Bild? Klingen Dialoge echt? Gibt es Wiederholungen? War die handelnde Person nicht am Anfang noch blond? Funktioniert der Spannungsbogen etc.

Die Korrektur beschränkt sich auf das Beseitigen von Rechtschreib-, Grammatik-, Komma-, Tipp- und Vereinheitlichungsfehlern (Wird die Figur Stephan auch wirklich im ganzen Text mit „ph“ geschrieben, oder taucht zwischendrin ein „f“ auf?).

Während der Schlusskorrektur (auch Fahnen- oder Umbruchkorrektor) liegt der Fokus auf der schlussgrafischen Kontrolle, also der Suche nach Fehlern im Text und im Layout.

  

Können Lektorat und Korrektorat in einem Durchgang stattfinden?

Obwohl im Lektorat auch Rechtschreibfehler korrigiert werden, liegt der Fokus hier ganz klar auf der Textarbeit. Für jeden Text empfiehlt sich anschließend ein weiterer Durchgang, das Korrektorat, das am besten von einer anderen Person durchgeführt wird als das Lektorat. Ein frischer Blick sieht mehr und oft ganz andere Fehler. Vor jedem Auftrag muss geklärt werden, welche Dienstleistung konkret angefragt wird und was Sie als Kunde dabei erwarten können. 

 

Wie sieht es bei Sach- und Fachtexten aus?

Bei Sach- oder Fachtexten gibt es neben reinem Fließtext häufig Tabellen, Grafiken, Abbildungen, unterschiedliche Überschriftengrade, Fußnoten, Literaturlisten, Register, Anhänge usw., und das oft mit Vorgaben zu stilistischen Eigenheiten, Zitierweisen und Layoutvorlagen.

 

Dann umfasst das Lektorat auch:

Strukturierung oder Gliederung der Kapitel, Überprüfung der Abbildungslegenden und Tabellenüberschriften, der Kapitel-, Abbildungs- und Tabellenverweise, der Überschriftenebenen, der grafischen und didaktischen Elemente, Internetadressen, Literaturangaben, Schreibweisen der zitierten Autoren.

 

In die Korrektur fallen zusätzlich folgende Punkte:

Überprüfung der Abkürzungs- und sonstiger Verzeichnisse (vollständig oder nicht), der Interpunktion (ist sie einheitlich gehandhabt bei Aufzählungen, Fußnoten o. Ä.), Marginalien, Vereinheitlichung von Schreibweisen und Abkürzungen.

 

Und eine Schlusskorrektur prüft auch:

Inhaltsverzeichnis (Seitenzahlen und Überschriften), Kolumnentitel, Silbentrennung und Zeilenumbruch, Schriftart/-größe, Abstände, Hervorhebungen (Fett-/Kursivschrift), Linien (dick, dünn), Farben (bei Mehrfarbdruck), Zeichen (Binde-/Gedankenstrich, Klammern, Anführungszeichen, geschützte Leerzeichen, Aufzählungszeichen …), Platzierung von Abbildungen/Tabellen.