Exposéerstellung

 

Dem Exposé reichlich Sorgfalt angedeihen zu lassen, ist eine Mühe, die sich lohnt. Gelingt das und ist man geschickt, könnte der Verlag, wie es angestrebt wird, auf Sie aufmerksam werden. Außerdem ist es später leicht möglich, Teile eines guten Exposés für den Klappentext, Werbeplakate, Inserate oder Ähnliches zu verwenden.

 

Es wird geraten, den Umfang auf 1–2 Seiten zu begrenzen. Das liegt daran, dass die meisten Lektoren und Programmleiter viel beschäftigte Menschen sind und keine Zeit für langes Gerede haben.  

 

ABER vor allem wollen sie nicht gelangweilt werden. Sie wollen in eine Geschichte gezogen werden und im Exposé sowohl Erzähl- als auch Verkaufspotenzial erkennen. Wenn Sie es schaffen, den Leser dieses Exposés bereits auf der ersten Seite zu fesseln, wird er Ihnen auch durch vier oder sogar zehn Seiten folgen.

 

Verwechseln Sie aber Spannung bitte nicht mit Detailverliebtheit. Ob Ihre Figuren braune, blonde oder blaue Haare, grüne oder rote Augen und eine mittlere Statur haben, interessiert an dieser Stelle nicht und rechtfertigt kein umfangreiches Exposé. Denken Sie daran, dass Sie keine Karteikarte schreiben.

 

Neben der Geschichte selbst können sich im Exposé auch folgende Angaben finden:

 

– wie viele Standardseiten das Manuskript hat,

– welche Zielgruppe (Alter, Geschlecht, Berufs- oder Interessengruppe) sich für dieses Buch

    interessieren könnte,

– ob es sich um ein belletristisches Werk oder um ein Sachbuch handelt,

warum gerade dieses Buch auf den Markt gehört.

 

In der Belletristik geht das Exposé immer mit einer kurzen Inhaltsangabe einher. Klären Sie also die Fragen: Wer sind die Hauptfiguren und worum geht es? Wie verläuft der Spannungsbogen und was ist die Besonderheit an Ihrem neuen Manuskript? Haben Sie möglicherweise einen speziellen Sprachstil oder eine ungewöhnliche Struktur verwendet?

 

Auch sollten Sie eine Einordnung wagen, meist weiß man, was man geschrieben hat; ob es sich um ein Jugendbuch, eine Reisebeschreibung, einen Frauenroman oder aber einen Krimi handelt.

 

Und vergessen Sie nicht den Schluss. Ein Lektor ist kein Leser, den Sie mit einem Cliffhanger atemlos zurücklassen sollen. Er will sehen, ob Sie den Spannungsbogen auch zu Ende führen können. Verraten Sie daher also ruhig, wer der Mörder ist.

 

Handelt es sich bei Ihrem Manuskript um ein Sach- oder Fachbuch, dann sollte aus dem Exposé hervorgehen, welchen Nutzen der Leser aus diesem Buch ziehen kann; schon, um dem Verlag die Verkaufsargumente gleich zu präsentieren.

 

Und herausstellen sollten Sie auch, was Sie besonders befähigt, über das von Ihnen gewählte Thema zu schreiben. Vielleicht haben Sie schon jahrelange auf diesem Gebiet geforscht? Oder haben in dem Land gelebt, über dessen Kultur Sie schreiben? Das gilt sowohl für die Belletristik als auch fürs Sach- oder Fachbuch.

 

All das gut lesbar auf wenige Seiten zu bekommen, ist keine leichte Aufgabe. Das Exposé ist wie die Kleidung eines Manuskripts: es muss passen. Dabei ist es weniger entscheidend, welchen Stil Sie wählen, ob auffällig oder klassisch elegant – Hauptsache Sinn und Form ergeben eine überzeugende Einheit.

 

Wir leisten Ihnen gern Hilfe dabei und feilen gemeinsam mit Ihnen an Ihrem Exposé.