Bereits seit einigen Jahren gibt es einen Autorenaustausch zwischen den Regionen Sachsen und Linz. Jeden Herbst lesen zwei Autoren aus Sachsen in Linz und zwei Oberösterreicher in Leipzig. In diesem Jahr durften sich durch Vermittlung von Veranstaltungsorganisatorin Bettine Reichelt der Autor Boris Koch und Autorin und Textwache-Mitglied Kathleen Weise auf die Reise begeben – und haben nur das Beste zu berichten.
Die Fahrt begann – bedingt durch Umbauten am Leipziger Hauptbahnhof – diesmal von Leipzig Messe, gut versorgt mit verfrühten Reformationsbrötchen passend zum Luther-Jahr.
Bei gut acht Stunden Fahrtzeit durfte auch die passende Reiselektüre nicht fehlen –, wenn schon Leipzig vertreten, dann mit einem richtig liebevollen Blick auf die Stadt ...
Untergebracht wurden die Autoren im Traditionshotel Wolfinger auf dem zentral gelegenen Hauptplatz in Donaunähe. Das Hotel lohnt nicht nur aufgrund des hervorragenden Service und netten Personals, sondern auch wegen seiner ungewöhnlichen Architektur.
Die Zimmer sind durch sogenannte „Brücken“ zu erreichen, der Gang liegt quasi im Freien. Liebevolle Blumendekoration, alte Steinfußböden und ein beeindruckender Frühstücksraum lassen keinerlei Autorenwünsche offen.
Beim Bummel durch die Stadt gibt es vielerlei zu entdecken, unter anderem auch die Buchhandlung Bilderbuch by Fürstelberger, deren Mitarbeiterin sich viel Beratungszeit nahm, um passende Mitbringsel für Daheimgebliebene zu finden. Ein ganz besonderer kleiner Buchladen, der einen Blick lohnt.
Natürlich darf in Österreich auch der obligatorische Besuch eines gemütlichen Kaffeehauses nicht fehlen.
Empfohlen wurde das Traxlmayr, ein Traditionscafé, das seit 1847 durchgängig in Familienbesitz ist. Der altmodische Charme und der wirklich starke Kaffee laden zum Verweilen ein. Das Publikum ist bunt gemischt und die Tortenauswahl eine Katastrophe für jeden Diätplan.
Bei Kaffee, Tee und Linzer Torte lässt sich die Vorabbesprechung für die abendliche Lesung doch sehr angenehm gestalten.
Und man bekommt Lust, mit Zettel und Stift gleich weiterzumachen und noch entspannt einen neuen Text zu verfassen. Aber der Lust haben Kathleen und Boris dann doch nicht nachgegeben (und dafür lieber noch ein zweites Stück Torte gegessen).
Nicht nur die Linzer Torte stellt eine Versuchung dar. Bei der Präsentation der Brote in vielen Bäckereien könnte man meinen, es handle sich bei den Backwaren um Kunstwerke.
Wer einmal nicht auswärts essen gehen will, ist gut beraten, sich in Linz einfach mal wieder eine Butterstulle zu schmieren. Das Brot schmeckt phantastisch!
Die Kollegen von der GAV Oberösterreich haben alles wunderbar organisiert. Vielen Dank noch einmal an dieser Stelle für die tolle Arbeit, auch in den letzten Jahren!
Autorin Corinna Antelmann hat nicht nur die Moderation der Abendveranstaltung im Stifterhaus Linz übernommen, sondern auch dafür gesorgt, dass die Leipziger Gäste versorgt waren mit gutem Essen und charmanter Konversation.
Das Publikum in Linz war aufgeschlossen, ließ sich sogar gern die Besonderheiten von Horror-Literatur erklären und diskutierte angeregt über die Verwendung von „Regionalsprech“ in Texten. Anschließend wurde in gemütlicher Runde gut gegessen und getrunken – und selbst das Thema Fußball kam nicht zu kurz.
Rundum – wunderbare Tage in Linz!
Wir hoffen, dass die Kollegen aus Österreich, die im Oktober nach Leipzig kommen, ebenso viel Freude daran haben wie Boris Koch und Kathleen Weise bei ihnen.
Daher hier der Hinweis auf die Veranstaltung am 26.10.17 in Leipzig im Rahmen des Literarischen Herbstes mit den Kollegen Andreas Weber und Judith Gruber-Rizy. Die Veranstaltung wird moderiert von Textwache-Mitglied Bettine Reichelt.